Die digitale Transformation schreitet unaufhaltsam voran und macht dabei vor niemandem halt. Umso wichtiger ist es daher auch für jedes Unternehmen Schritt zu halten und auf diesem Weg nicht zurückgelassen zu werden. Doch was steckt eigentlich hinter der digitalen Transformation und welche Veränderungen muss ein Konzern in die Wege leiten um sich in dieser neuen Welt beweisen zu können?
Digitalisierung
stellt für viele Manager und Unternehmer ein beinahe gefürchtetes Wort dar, da
es suggeriert etwas tun zu müssen wobei jedoch viele Verantwortliche keine genau
Vorstellung davon haben was sie an ihrem Betrieb verändern müssen.
Software
Moderne Softwarelösungen sind im Zeitalter der Digitalisierung essenziell und stellen daher einen wichtigen Eckpfeiler im Digitalisierungsprozess jedes Unternehmens dar. Ein Betrieb der heutzutage beispielsweise noch E-Mails zur Koordinierung der Zusammenarbeit verwendet oder noch weitreichend auf Microsoft Excel setzt ist noch weit entfernt davon in der modernen Welt angekommen zu sein.
Heutzutage wird Zusammenarbeit durch Apps wie dem höchst populären Slack oder auch Alternativen wie beispielsweise Zulip, Spark oder Pidgin koordiniert. Auch bei vielen Aufgaben, für die bisher Excel verwendet wurde, gibt es mittlerweile zahlreiche besser geeignetere Programme, die effizienter arbeiten und passender für den jeweiligen Bereich sind.
Weitere Fragen die sie sich als moderner Unternehmer stellen sollten sind beispielsweise:
- Wird zur Kundenverwaltung ein modernes und verlässliches CRM-System verwendet, auf das Mitarbeiter auch unterwegs Zugriff haben?
- Werden die wichtigsten Kennzahlen durch eine Business-Intelligence-Lösung auch mobil zur Verfügung gestellt?
- …und viele weitere.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass der erste und sogleich wichtigste Schritt im Digitalisierungsprozess definitiv die Modernisierung der verwendeten Software darstellt.
Auch On-Premise-Lösungen (am PC installierte Software) durch Public-Cloud-Lösungen zu ersetzen ist ein weiterer Schritt zur Modernisierung eines Unternehmens.
Bei einer vom Beratungsunternehmen McKinsey ausgeführten Umfrage unter zahlreichen Unternehmen wurde festgestellt, dass sich damit die Ausrollzeit neuer Produkte deutlich verkürzt und auch die Kosten für die Serverinfrastruktur drastisch gesenkt werden können.
Ein weiterer Vorteil von Software-as-a-Source-Lösungen (Saas) ist zudem definitiv die Möglichkeit auch unterwegs mit dem Smartphone oder Tablet auf die Daten zugreifen zu können. Auch die erhöhte IT-Sicherheit und eine schlankere IT-Administration spricht gerade bei KMUs für Public-Cloud-Lösungen.
Auch die
automatischen Updates seitens der Software Anbieter und die dementsprechende
Aktualität dieser auf allen Servern stellt einen weiteren Pluspunkt dar. Bei
der Speicherung personenbezogener Daten ist jedoch stets darauf zu achten in
welchem Land der Server des Anbieters steht um etwaigen Datenschutzkonflikten
aus dem Weg zu gehen.
Big Data
Die elektronische Messung von Erfolg ist heutzutage eine Leichtigkeit und zudem äusserst hilfreich um beispielsweise den Erfolg von Gutscheinaktionen im Marketing-Bereich zu messen.
Lieferando Gründer Christian Gerber hat im Falle der Gutscheinaktionen mit seinem Start-Up Talon One eindrucksvoll bewiesen, wie einfach es im Zeitalter der Digitalisierung ist Erfolg zu messen.
Doch auch in anderen Bereichen ist es mittlerweile ohne weiteres möglich Dinge durch Software messen zu lassen: Vom Marketing über Produktion bis zur Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. Bei zuletzt genanntem Beispiel existiert beispielsweise die Employee Engagement Software Officevibe.
Definitiv im Zentrum der Digitalisierung vieler Unternehmen stehen Datenerfassung und deren Auswertung. Die Relevanz der einzelnen Daten hängt dabei stets vom jeweiligen Unternehmen ab. Bei industriellen Anlagen spielt beispielsweise Predictive Maintenance (datengetriebene Frühwarnsysteme, die eine Wartung von Anlagen anzeigen, bevor diese ausfallen oder fehleranfällig werden) eine entscheidende Rolle.
Bei vielen dieser datenbezogenen Themen ist es natürlich meistens notwendig neue vernetzte Sensoren zu installieren, die dem Internet of Things (IoT) zugerechnet werden.
Daten sind in jedem Unternehmen allgegenwärtig, wobei das Problem oftmals das Fehlen passender Software ist um diese detailliert auszuwerten und schlussendlich auf Basis dieser Auswertungen informierte Entscheidungen zu treffen.
Das HIPPO System („highest paid persons opinion“) muss hierbei durch Business Intelligence, also die systematische Auswertung der gesammelten Daten mit Software, abgelöst werden.
Ein wichtiges
Stichwort bei diesem Thema ist „maschinelles Lernen“ bei dem grossen Mengen von
Daten über tiefe Schichten künstlicher neuronaler Netze verarbeitet werden. Diese
Technik ist prinzipiell relativ simpel, erfordert jedoch besonders schnelle und
optimalerweise auch spezialisierte Prozessoren. Bei der Datenauswertung können
AI-Lösungen wie beispielsweise IBM Watson hilfreich sein.
Industrie 4.0
Unter diesem Schlagwort versteht man vereinfacht ausgedrückt die Vernetzung von Maschinen, Menschen, Anlagen, sowie Logistik und Produktion. Beispiele dafür sind folgende Unternehmen mit ihren jeweiligen Plattformen: General Electric (Predix), Relayr (Start-up), Siemens (Mindsphere) oder auch Thingworx. Zur gleichen Zeit arbeiten aber auch viele andere Unternehmen an ihren eigenen IoT Plattformen um eine drohenden Abhängigkeit von einigen wenigen Konzernen zu umgehen.
Ziel dieses Systems ist schlussendlich ein Datenaustausch über alle Stufen der Produktion.
Auch der Begriff des „digitalen Zwillings“ ist ein in diesen Zeiten häufig verwendeter und wichtiger Begriff. Er bezeichnet den detailgetreuen digitalen Nachbau einer Produktionsanlage mittels eines 3D-Models, welches alle Eigenschaften der realen Maschine simuliert. Sensoren sorgen dafür, dass ständig Daten zwischen dem realen und virtuellen Zwilling ausgetauscht werden.
Die
Vorteile davon umfassen unter anderem das frühzeitige Erkennen von etwaigen
Produktionsfehlern in der Simulation, höhere Produktvielfalt und Flexibilität
oder auch die schnellere Inbetriebnahme von Produktionsanlagen.
Digitalisierung und die damit verbundene Individualisierung
Wo es früher für Unternehmen noch vorrangig um die Produktion von Gütern ging, welche in einer Zeit der Knappheit stets Abnehmer fanden, ist der Marketingbereich in den letzten Jahrzehnten immer präsenter und wichtiger geworden.
Im Zeitalter der Digitalisierung zählen Kundenwünsche, Individualität und zielgerichtetes Marketing im Gegensatz zu Massenproduktion von Gütern.
Wegweisend für diese Veränderungen könnte sich der 3D-Drucker erweisen: Bei fortschreitender Preissenkung dieser Systeme könnten massgefertigte, individuell gestaltete Produkte ein Comeback erleben. Dies ist dadurch möglich, dass bereits kleinste Änderungen in der Software eines 3D-Druckers unterschiedlichste Ergebnisse entwickeln können. Ein Schlüsselbegriff hierbei ist die additive Fertigung.
Diese
lohnt sich bisher nur bei Bauteilen welche, wie beispielsweise im Flugzeugbau,
nur in kleinen Stückzahlen gefertigt werden. Doch mit der immer günstiger
werdenden Technik kann sich dies schnell ändern und auch auf andere Bereiche
ausweiten.
Digitale Transformation und die damit verbundene Vernetzung der Produktionsketten
Flexibilisierung und schnelle Reaktionen auf dem Markt sind feste Bestandteile eines im digitalen Zeitalter erfolgreichen Unternehmens. Dies erfordert eine ganz bestimmte Eigenschaft: Agilität und Adaptivität. Dazu gehören neben den klassischen Komponenten auch so genannte Softskills.
Design Thinking & Prototyping
Im Fokus von Digital Leadership, steht neben einer erhöhten Agilität auch ein starker Fokus auf den Kunden. Passend dazu ist der Begriff des „Design Thinking“, dessen Ziel es ist aus der Sicht des Anwenders mögliche neue Lösungsmöglichkeiten zu finden. Auch „Rapid Prototyping“ fällt einem bei diesem Thema ein: Das rapide Erstellen und darauffolgende Verwerfen von Prototypen mit 3D-Druckern. Big Data hilft dabei gewonnene Erkenntnisse effizient zu verarbeiten und Produkte mit den Ergebnissen besser auf den Kundennutzen hin entwickeln zu können.
Auch das Konzept des Minimal-Viable-Products (MVP) ist passend zu diesem Thema ein wichtiger Begriff, der die frühzeitige Markteinführung eines Produkts beschreibt, welches anschliessend durch Kundenfeedback ständig weiterentwickelt wird.
Diese Taktik kann unter anderem regelmässig bei den bekannten Gamingplattform beobachtet werden, wo viele Spiele von kleineren Unternehmen oder Start-Ups oftmals bereits in frühen Stadien der Produktion mit einem noch günstigeren Preis, welcher mit Fortschritt der Entwicklung ständig steigt, zum Verkauf angeboten werden und anschliessend mithilfe von Kundenrückmeldungen und engem Kontakt mit der Community stetig zum Endprodukt weiterentwickelt werden.
Bei grösseren Unternehmen sollte jedoch aufgrund von möglichen Rufschädigungen bei etwaiger Kundenunzufriedenheit eher auf Fokusgruppen gesetzt werden statt das MVP direkt auf den Markt zu bringen.
Auch das Gründen von Töchterfirmen mit eigenen Marken abseits der eigenen Konzernstrukturen ist eine Option um neue Konzepte mit geringerem Risiko schneller ausprobieren und auf den Markt bringen zu können.